Graue triste Schottergärten statt bunte lebendige Vorgärten!?
In den letzten Jahren entwickelte sich – vor allem in Neubaudsiedlungen – ein Trend zu Schottergärten. Dieser Entwicklung ist in Zeiten des Klimawandels, bei dem das Mikroklima in Städten und Gemeinden von hoher Bedeutung ist, entgegenzuwirken. Die Stadt Petershagen, welche sehr ländlich und der Natur verbunden ist, sollte sich seiner ökologischen Verantwortung nicht entziehen und bewusst auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung setzen, indem sie versucht, die Versiegelung in
Vorgärten zu vermindern.
Immer mehr Menschen nehmen sich ein Beispiel an ihren Nachbarn und legen einen Schottergarten an. Ihnen scheint ein Schottergarten in erster Hinsicht pflegeleicht und modern. Vor allem die Zeitersparnis bei der Instandhaltung der Flächen ist für Hauseigentümer/innen ein großer Pluspunkt. Doch auch in Schottergärten kann Unkraut wachsen und bedarf somit eines gewissen Pflegeaufwandes. Bewachsene Grünflächen sollten also die bevorzugte Gestaltungsweise eines Vorgartens sein.
Problem: Schottergärten
Die fruchtbare Humusschicht wird abgetragen und ein Vlies bzw. eine Folie wird in den Boden gelegt, was als Untergrund für Schotter dient. So gelangen Kunststoffe unnötigerweise in die Umwelt. Durch Schotter werden Flächen fast vollständig versiegelt, weshalb Regenwasser nicht mehr abfließen kann und Überflutungen von Verkehrsflächen und privaten Grundstücken begünstigt werden. Die Steine wärmen sich stark unter Sonneneinstrahlung auf und überhitzen die Stadt. Der Lebensraum für Tiere sowie Pflanzen verringert sich und das Insektensterben wird beschleunigt, da die Tiere keine Nahrung finden. Insgesamt leiden das Mikroklima und die Artenvielfalt sehr. Es kommt zur Natur-Entfremdung, welche nicht zu den Zielen der Stadt Petershagen zählt.
Lösung: Bunte, grüne und lebendige Vorgärten
Bepflanzter Boden speichert Regenwasser, das über die Pflanzen verdunstet. Die Folge: ein klimatischer Ausgleich, bessere und saubere Luft und angenehme Kühle im Sommer. Ein natürlich bewachsener Vorgarten schafft nicht nur ein Paradies für Insekten und Vögel, sondern macht die Stadt widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen. Das alles trägt zu der besonderen Bedeutung von kleinen Grünflächen in Städten, für die Artenvielfalt und das Klima bei. Zusätzlich steigt die Attraktivität des Stadtbildes und einzelne kleine Räume werden zu einzigartigen Orten.
Ziele der Stadt Petershagen
Merkmal der Stadt Petershagen ist eine dorfgerechte Grüngestaltung. Dorftypische Biotope und markanter, erhaltenswerter Baumbestand sind bedeutsam für Dorfökologie und Ortsbild der Stadt Petershagen. Durch eine nachhaltige Pflege und Entwicklung stärken sie die Identität der Orte. Zudem zeichnet sich Petershagen als Mitte einer intakten Umwelt aus, in der Luft, Böden, Wasser und die belebte Natur geschützt und nachhaltig bewirtschaftet werden. Ihr Naturraum liefert wichtige Lebensgrundlagen.
Petershagen und seine Ortsteile…
… sichern ihre natürlichen Lebensgrundlagen auf mehreren Ebenen,
… bewahren die Vielfalt ihrer charakteristischen Kulturlandschaft und
… sind bunt, grün und lebendig.
Vielen Menschen sind die zahlreichen negativen Folgen von Schottergärten nicht bekannt. Sie wissen teilweise aber auch nicht darüber Bescheid, wie sie einen bunten lebendigen Vorgarten anlegen können. Auch die Stadt Petershagen stellt sich die Fragen, wie gegen den stetigen Zuwachs von Kies- und Schottergärten effektiv und rechtssicher vorgegangen werden kann und inwiefern die Biodiversität gefördert bzw. der Grünanteil erhöht werden kann. Genau hier setzt die Geschäftsstelle des Städte- und Gemeindebundes NRW an. Sie hat gemeinsam mit dem Arbeitskreis Städtebau einen Leitfaden erarbeitet, der Möglichkeiten zum Umgang mit Schottergärten aufzeigt. Das Papier gibt Handlungsempfehlungen und stellt die aktuelle Rechtslage dar. Zur bürgernahen Aufklärung ist der Flyer unten als Download oder in der Stadtverwaltung verfügbar.
Mo. - Fr. 08:30 bis 12:30 Uhr
Mo. u. Do. 14:00 bis 17:30 Uhr